Die Form eines Instrumentes ergibt sich aus den Anforderungen der musikalischen Vorlagen einerseits und den technischen Herangehensweisen des Gitarristen andererseits. Wie in der Evolution nähert sich der Gitarrenbauer durch Versuch und Irrtum einer zunehmenden Funktionalität in Bezug auf die genannten Vorgaben an. Dies ist eine Frage von Zeit und stetiger Hingabe beim Ausprobieren neuer Ideen und Erkentnisse in Zusammenarbeit mit den Musikern - ein andauernder und immerwährender Prozess in meiner handwerklichen und kreativen Arbeit.
Der Gitarrenbauer erschafft seine Instrumente im Bewusstsein, dass sein Werk nur der Anfang ist. Er legt die Grundanlagen durch sein Können und seine Hingabe fest. Eine Entwicklung findet jedoch erst im Verbund mit dem Musiker statt. Ein Meister gibt dem Musiker ein Instrument in die Hand, das ihn sein ganzes Leben begleitet und sich mit ihm entwickelt.
Traditionelle Bauweisen und Erkenntnisse sollten die Basis für jede Innovation sein. Zahlreiche Gitarrenbauer der Vergangenheit haben sich um Verbesserungen bemüht. Vieles davon ist auch wieder verschwunden. Bewährtes wurde beibehalten und eignet sich auch als Grundlage meines Schaffens. Dem Bewährten Innovatives hinzuzufügen, sofern es eine Verbesserung darstellt, ist ein Aspekt meiner Arbeit.
Im Kern manifestiert sich gutes Design in der Reduktion auf das Wesentliche.
Meistergitarren zeichnen sich dadurch aus, daß hinter jedem Teil und jedem Arbeitsschritt eine Absicht erkennbar ist und sich dieser Grundgedanke durch das ganze Instrument verfolgen lässt.